travelog 26
Aktualisierung November 2010
Auf Wunsch von Jose Angel Sanchez, einem Meeresbiologen von Cedros Outdoor Adventures (www.cedrosoutdooradventures.com oder hier klicken), moechten wir darauf hinweisen, dass unser Reisebericht im Mai 2000 geschrieben wurde. Bekanntlich aendern sich mit den Jahren viele Sachen, und so haben auch auf Cedros Veraenderungen stattgefunden. Die Natur ist noch genau so spektakulaer schoen wie vor 10 Jahren, doch die Hotel- und Restaurantsituation zum Beispiel hat sich zum Besseren veraendert.
Anschliessend an unseren Reisebericht vom Mai 2000 kann man sich die Eindruecke von Melanie Lamaga durchlesen, die an einer Tour von Cedros Outdoor Adventures teilgenommen hat. Wir nehmen an, dass Interessierte den Bericht auch auf englisch verstehen.
Fuer die Lokalbevoelkerung hat mehr Tourismus normalerweise Vorteile. Leider kann darunter aber die lokale Flora leiden. Wir wollen darauf hinweisen, dass es in ganz Mexico absolut verboten ist, Pflanzen als Souvenirs nach Hause mitzunehmen. Viele dieser endemischen Arten brauchen ein ganz spezielles Klima, das ihnen in ihrer neuen "Heimat" im Blumentopf nicht geboten werden kann. Seltene Arten wie z.B. Dudleya pachyphytum gehoeren auf keinen Fall als Souvenir in eine Reisetasche. Am schoensten sind sie, wenn man sie fotografiert und dort weiterwachsen und sich vermehren laesst, wo sich auch hingehoeren, naemlich auf Cedros!
Die Reise nach Cedros, Mai 2000
Die Aero Cedros, eine Fluggesellschaft, die sich im Eigentum der Abalonen-Fischerei-Genossenschaft der Isla Cedros befindet, fliegt "normale" Passagiere aus reinem Goodwill, denn sie ist eigentlich für den Transport ihrer Angestellten bzw. deren Waren gedacht. Dass man für diese Flüge (die zweimal wöchentlich gehen und dann auch nur eventuell...) sogar noch bedeutend mehr bezahlen muss als für das täglich fliegende Lufttaxi der Salzfabrik von Guerrero Negro (weltgrösster Salzproduzent), das sagt einem dummen Touristen natürlich niemand, das sollten wir auch erst auf der Rückreise erfahren.
Es wird 1 Uhr nachmittgs, es wird 2 Uhr - kein Flugzeug in Sicht. Mittlerweile hat man's sich gemütlich gemacht, die Kinder dösen, die Erwachsenen knabbern an Chips und Schokoriegeln. Um 3 Uhr nachmittags erscheinen Leute der "Fluggesellschaft" in einem klapprigen Pickup mit viel Gepäck und lassen sich nur mit Mühe aus der Nase ziehen, dass die Maschine einen Motorenschaden in Ensenada gehabt habe und erst hätte repariert werden müssen. Welch' wunderbare Aussicht ! Mit etwas mulmigem Gefühl im Bauch werden wir mit unserem Gepäck gewogen und warten dann weitere zwei Stunden, bis endlich der alte Kahn angeflogen kommt. Der Rest geht erstaunlich schnell, innerhalb einer halben Stunde sind Gepäck und Passagiere geladen (man sucht sich den saubersten Sitz und übersieht die Sauerei der Vorgänger; das Gepäck und die Post wird einfach aufeinandergestapelt und nicht gesichert) und eine weitere halbe Stunde später landen wir auf der Insel Cedros zwischen grossen weissen Salzhalden.
Auf unserer kurzen Fahrt in die Stadt Cedros fallen uns die ungemein malerisch verteilten Auto- und Lastwagen-Wracks auf. Selbst im Stadtzentrum wimmelt es von ihnen. Ueberall Abfall und grosse Staubwolken, da alle Strassen ungeteert sind. Wir kommen bald bei unserem "Hotel" mitten im Stadtzentrum an.
Nach einer schlechten, halb durchwachten Nacht - die Matratze ist steinhart und gibt unseren Wirbelsäulen recht viel zu denken und zu spüren - finden wir uns denn im anderen Restaurant des Ortes ein. Die Menuliste ist lang. Wir entscheiden uns für Rührei mit Machaca (gekochtes, getrocknetes und verriebenes Rindfleisch - typisch für diesen Teil Mexikos ! SEHR GUT !) und Rührei mit Chorizo. Grosse Diskussion in der Küche. Dann werden verschiedene Leute geschickt, die gewünschten Zutaten kaufen zu gehen. Was leider misslingt, da kein Machaca aufzutreiben ist. So entscheidet sich Julia auch für Rührei mit Chorizo und denkt, dass sich so die Sache einfacher machen lassen. Denkste ! Nach ein paar Minuten wird uns berichtet, dass auch kein Chorizo aufzutreiben sei und man bringt uns erneut die Speisekarte. Wir drehen den Spiess um und fragen, was es denn bitte gäbe. Letztendlich stellt sich heraus, dass nur ein einziges Gericht verfügbar sei, nämlich Rührei mit geschnittenen Schinkenstreifen. Warum nicht früher ? Also entscheiden wir uns eben dafür ! Ohne Alternative recht einfach...
Nach dem Frühstück muss ich mal und suche die Toilette auf, die sich im Hinterhof befindet. Ich bin ganz erstaunt, dass es Toilettenpapier gibt, erledige mein Geschäftchen und möchte spülen... Fehlanzeige ! Im Spülkasten befindet sich kein Wasser, da jener nicht an eine Wasserleitung angeschlossen ist. Also muss es einen Eimer geben, mit dem man selbst spülen kann. Wieder Fehlanzeige ! Niemand zu sehen... also dann eben nicht ! Ich verlasse das Oertchen und wir entschliessen uns mit gutem Grund ;-) und nach meinem kurzen Bericht, dieses Restaurant nicht mehr zu berücksichtigen !
Die Fahrt zur Punta Norte ist faszinierend schön, aber es ist sehr kalt und wir sind froh, unsere Anoraks mitgenommen zu haben. Der Fischer zeigt uns auf dem Weg grosse Kolonien von Seehunden und See- elefanten und lässt sie uns eine zeitlang beobachten. Rund eine Stunde nach der Abfahrt kommen wir an der Punta Norte an. Alle schlafen. Es soll einen Wächter geben, der alles unter Kontrolle hat. Der schläft aber auch. So gehen wir an Land und durchqueren die kleine Ansiedlung. Die Landschaft ist faszinierend schön. Es sieht aus wie ein von der Natur angelegter Garten. Tausende von Agaven (Agave sebastiana), graue grosse Kugeln, eine schöner als die andere. Dazwischen wie gepflanzt Kakteen und Dudleyen (Echinocereus maritimus, Ferocactus chrysacanthus - gelb und rot bedornt - Mammillaria pondii, Mammillaria goodridgii bzw. rectispina - anscheinend schwer zu unterscheiden... also sollen die guten Leute denen doch denselben Namen geben !... Dudleya sp.) in solch unvorstellbaren Mengen, dass uns klar wird, dass hier keine Rinder oder Ziegen am Werk sein können. Welch' natürliche Vielfalt, wenn der Mensch seine Finger nicht im Spiel hat !
Nach rund 1000 Höhenmetern setze ich mich ganz still in den Schatten eines Felsens und lasse Julia die restlichen rund 100 Höhenmeter aufsteigen, da sie es sich nicht nehmen lassen will, um die nächste Wegbiegung zu gucken. Sie möchte den Blick in Richtung Norden geniessen können, was ihr jedoch nicht gelingen will, weil schon der nächste Hügel den Blick versperrt. Nach einem langen, mühsamen und teilweise sehr steilen Aufstieg und ein paar schönen Blicken ein etwas ernüchterndes Resultat, ist die Pflanzenwelt hier oben doch weit spärlicher als weiter unten.
Wieder fällt uns während des Abstiegs auf, wie sehr der Mensch die Umwelt als seine Müllhalde benützt. Die letzten 300 Meter vor der Dorfgrenze sind gepflastert mit Müll, die Arroyos voll von jeder Art von entsorgtem Gut.
Mai 2000
Julia Etter & Martin Kristen
Trip to Cedros Island, March 2010
By Melanie Lamaga, Writer and photographer
I recently had the pleasure of traveling to Cedros Island, off the west coast of Baja California with a group of desert plant enthusiasts who had booked an eco-tour with Cedros Outdoor Adventures. This is the second time in the past year that I’ve had the opportunity to visit Cedros Island, and I really enjoyed the trip, both times.
I’ve heard that in years past it was difficult for tourists to get to Cedros Island, and not always pleasant once they arrived, but what a difference a decade can make! Those interested in visiting these days can expect a safe, comfortable and enjoyable trip.
As you arrive by plane you can see much of the mostly uninhabited, 25 mile-long, mountainous island stretching out below. Stands of endemic Cedros Pines that survive on fog-borne moisture cling to the highest peaks. The mountains go straight down to the water, and all along the island are tiny beach coves, many with colonies of Guadalupe fur seals and sea lions lounging in the sun. The new airport at Cedros is small and very clean, with chairs in the waiting area. While on Cedros we stayed at the new Hotel Zam Mar. Juan Carlos and Josefina, the owners, are friendly and helpful, and Cedros Outdoor Adventures had arranged for them to pick us up at the airport when we arrived.
The food on the island is fresh and delicious, especially if you love seafood. The first day I had White Sea bass, cooked in butter and garlic; it was a huge portion served along with beans and tortillas, of course. Other memorable meals included shrimp salad, fresh tamales, grilled lobster and sushi.
The main event of this trip was hiking and looking at plants. One day we took a panga up the east coast of the island, past lounging sea lions and seals, to the small fisherman’s camp at Punta Norte. From there we hiked up a rocky arroyo, past the old mine to the endemic Cedros Pines, overlooking the cliffs and ocean on the west side of the island. Just magnificent. On the hike everyone had a great time looking at and photographing the many varieties of cacti and other succulents growing on the island. There has been a lot of rain this year, so many plants were in bloom. On other days we drove along the west coast of the island, hiking and looking at the plants on that side, which is drier and has a very different look than the east coast. We also hiked up a ridge above Cedros Town to see one of the only three Cardon cacti on the island.
Other activities during the trip included a tour of the Mitsubishi salt company, which processes and distributes industrial sea salt, and sightseeing around Cedros Town. This is a village of a few thousand people. It features a picturesque port, with a stone sea wall and lots of yellow and blue fishing pangas. There is a small, pebble beach where the locals gather to swim and socialize in the summer.
Jose Sanchez, the owner of Cedros Outdoor Adventures, is a marine biologist who has been working for conservation in this region for many years. Part of that goal involves helping to create environmentally friendly, sustainable economic opportunities for local people in remote areas such as Cedros Island. In years past, the only major industries on Cedros have been the salt company and the fishing co-op, so many locals are eager for the opportunity to bring tourists to Cedros. Jose says he has been working with them to improve services and it’s clear that it’s working.
Our group went to Cedros to look at plants and take photos. Many other tourists come for sport fishing. For them, there are dedicated pangas that are clean and equipped with fish finders, GPS and satellite phones. The new hotel is geared to serving an international clientele. Overall, Cedros Island is a friendly and interesting destination for outdoor activities like fishing and photography, or for seeing the unique plants and culture of this region. Though it is now opening up to tourism, tourism has not taken over. This makes it a great time and place to experience the real Mexico: friendly people, good food and unspoiled nature.
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