travelog 25

Unterwegs zu viert
Es beginnt alles ganz harmlos als E-Mail-Kommunikation, doch plötzlich scheint das Geplauder Realität zu werden. Unsere Freunde aus dem Kakteenverein in Zürich sehen ihre Chance, in einem tollen Vehikel und mit einer erfahrenen Reiseleitung einen kleinen Teil der Baja California zu sehen und zu erleben.
Für sie ist es die erste grosse Reise über den Atlantik, in die Wüste und zu ihren stachligen Lieblingen...
Für uns ist es der erste Abenteuerurlaub zu viert im Unimog...
Da wir meistens in unwegsamem Gelände unterwegs sind, können wir die Mails nicht gerade oft checken und erfahren deshalb erst 2 Wochen vor ihrer Ankunft, dass die Beiden nun tatsächlich kommen. Geistig und seelisch bereiten wir uns mit einer Woche entspanntem Strandurlaub auf den Besuch vor. Am Tag vorher füllen wir alle Kühlschränke, Wasser- und Dieseltanks.
Pünktlich stehen wir am Flughafen von Loreto und ebenso pünktlich landet die kleine Maschine aus La Paz. Ihr entsteigen die zwei Bleichgesichter Nesa und Fredy mit einer Menge Gepäck. Das Begrüssungshallo ist gross, die Grüsse von Familie und Freunden aus der Schweiz zahlreich. Wir stopfen alle Taschen und Rücksäcke in unser fahrbares Häuschen und tuckern nach Loreto. Danach geht's zur Erholung vom Flug und dem Stress in Mexico City zuerst einmal an die Bahía Concepción. Die beiden können ihr Glück nicht fassen und kommen aus den Ah's und Oh's nicht heraus, weil hier so viele schöne Kakteen herumstehen. Die Begeisterung wächst, als wir die Bahía Concepción mit ihrem kristallklaren türkisblauen Wasser und den einzelnen hellen Sandstränden und unseren Stammplatz unter den Palmen an der Playa Coyote erreichen.
Für uns beide gibt es nun Weihnachten und Geburtstag in einem: echte "Schwiizer Schoggi", Bücher, aktuelle Zeitungen und Zeitschriften, Post und sogar eine kleine Schachtel Sprüngli Truffes ! Die drei Tage vergehen wie im Flug mit schwimmen, faulenzen, tratschen, in der Hängematte schaukeln, lesen und natürlich fotografieren. In den Felsen oberhalb der Playa Coyote stehen die ersten Ferokakteen (Ferocactus emoryi), die zur Lieblingsgattung von Nesa und Fredy gehören. Natürlich ist einer schöner als der andere, jeder hat noch längere Dornen, ist noch schöner rot gefärbt, noch winziger, noch länger, noch dicker oder noch grösser als der vorherige. Kurz und gut, die beiden kommen aus der Begeisterung nicht mehr heraus und verknipsen schon mal einen guten Teil ihres Filmvorrates.
Gleich bei der ersten kleineren Wanderung fällt eine Sohle von Fredys Wanderschuhen, die andere scheint es auch nicht mehr lange zu machen. In einem Geschäft erstehen wir deshalb richtigen Schusterleim und einen Pinsel und Fredy versucht sich danach in den Bergen als Schuhmacher. Und weil es grade in einem geht, leimt er auch an unseren schon sehr löchrigen Turnschuhen herum. Danach ist die Zapatería "Fredy" nachmittags fast jeden Tag für eine kurze Weile geöffnet.
In Mulegé werden die Vorräte wieder aufgefüllt, dann geht's los in die Sierra de Guadalupe, die wir von vorherigen Besuchen schon gut kennen. Hier tauchen immer neue Kakteen und auch andere interessante Pflanzen auf, die alle gebührend bewundert werden wollen. Bis die ganze Mannschaft ausgeladen und danach wieder eingepackt ist, dauert es jedesmal eine Weile. Einer von uns fährt immer hinten mit und freut sich über jede Unterbrechung, weil er dann frische Luft schnappen und v.a. der schweisstreibenden Hitze im Aufbau entfliehen kann. Einmal mehr wollen wir hier die Wanderung auf die Cumbre de San Pedro unternehmen, es gibt immer noch eine Pflanze (Sedum alamosanum), die wir dort oben bisher vergeblich gesucht haben.
Die Piste ist viel besser als letztes Mal, es wurde eindeutig stark daran gearbeitet und so kommen wir mit unserem Fahrzeug gut die Hälfte der Bergstrecke weit hinauf. Danach folgen sowieso die ganz engen Stellen, für die wir zu breit sind. In einer Kurve finden wir einen einigermassen ebenen Lagerplatz, auch fürs Zelt ist auf einer Klippe genügend Platz frei. Weit unter uns liegt das Valle de Guadalupe mit seiner Palmenoase bei der ehemaligen Mission und einigen Vulkanschloten. Über uns thronen die unzugänglichen Gipfel der Sierra. Abends kommt dann ein leichter Wind auf, der sich bald zu einem starken Wind auswächst, der die ganze Nacht lang am Auto rüttelt und v.a. das Zelt kräftig durchschüttelt.
Die Wanderung auf die Cumbre ist nun fast ein Spaziergang, wir haben uns einige Kilometer und vor allem Höhenmeter erspart. Die Blicke auf den Pazifik und die Sierra sind atemberaubend. Unsere Gäste sind v.a. von den grossen Ferokakteen hingerissen, Fredy klettert wie eine Bergziege zu jedem Exemplar hin, um es zu fotografieren und filmen. Wir klettern unterdessen auf der Westseite des Passes in die kleinen Canyons hinein und finden diesmal das Sedum alamosanum tatsächlich. Natürlich stehen hier auch wunderschöne Exemplare von Dudleya rubens, die leider schon alle verblüht sind. Zurück beim Auto ist die Schlange und v.a. die Wartezeit fürs Badezimmer etwas länger als wenn wir zu zweit unterwegs sind. Kaum verschwindet die Sonne hinter den Bergen, kommt wieder der strenge Wind auf und wir sind froh, unsere vier festen Wände um uns zu haben.
Das nächste Highlight ist der Besuch auf dem Rancho San Isidro. Loreto (unser Freund aus Reisebericht 22) hört uns schon von weitem und fällt auch gleich mit einem Schwall von unverständlichen Erklärungen über uns her. Nach einer ersten Eingewöhnung an sein Spanisch geht's dann schon besser, so richtig verstehen können wir ihn aber noch lange nicht. In der Zwischenzeit haben Loreto und sein Vater das Dach der Küche neu mit Palmwedeln gedeckt und die Mauern frisch gemauert. Es sieht alles sehr professionell aus und die beiden freuen sich über unsere Komplimente. Sofort werden wir in die düstere Küche zum Kaffee eingeladen. Loreto zeigt Nesa und Fredy sein Sammelsurium an Schätzen, die er über die Jahre gesammelt hat. Beim Zeltaufbau beobachtet er jede Bewegung ganz genau und lässt sich auch alle Werkzeuge zeigen, die Fredy aus seiner Tasche holt. Sofort überlegt er sich, was man auch noch damit anstellen könnte, doch Fredy versteht zum Glück fast kein spanisch und kommt so nie in die Verlegenheit, Loreto etwas abschlagen zu müssen. Abends sitzen wir bei Ziegenkäse, Crackern und Bier zusammen, während Loreto uns mit seinen Ausführungen über Gott und die Welt im allgemeinen und Freundschaft im besonderen unterhält. Bald holt er seine Gitarre hervor und spielt einige mexikanische Lieder. Nun ist Fredy an der Reihe, der Loreto mit urchigen Melodien amüsiert, v.a. die Jodler (ein richtiger Schweizer Jodler würde sich im Grab umdrehen, könnte er Fredy hören !) ernten seinen begeisterten Beifall. Erst gegen Mitternacht können wir Fredy davon überzeugen, die Gitarre wegzulegen und sich etwas auszuruhen, weil wir auch morgen einen anstrengenden Tag vor uns haben.
In Santa Rosalía können wir den beiden zeigen, wie man auf der Baja einkauft. In der Panadería sind die Brötchen schon ausgegangen, es gibt nur noch leicht süsses Stangenbrot. Tortillas werden frisch ab der Maschine in der Tortillería gekauft. Fisch gibt's erst nach 17 Uhr im Hinterhof eines kleinen Hauses, wo man zuerst durchs Wohnzimmer der Familie steigen muss. Bier holt man sich beim Deposito, wo es am billigsten ist. Trinkwasser gibt es bei den agua purificada Läden, wo wir gegen eine geringe Gebühr unsere Tanks auffüllen können. Den ganzen Rest sucht man sich in den kleinen Geschäften zusammen und ist froh, wenn man alles findet, was man haben will. Überhaupt ist es hier ganz anders, als es sich Nesa und Fredy gedacht haben. Ihre Vorstellungen vom Campingurlaub auf der Baja werden schon nach kurzer Zeit "zerstört". Sie dachten an richtige Campingplätze mit Stromanschluss und so. In der Schweiz haben sie unsere E-Mail-Adresse hinterlassen, damit man uns im Falle eines Falles erreichen könnte - Loreto war dann aber die letzte verkabelte Station auf unserer kleinen Rundreise. Gekocht wird meistens draussen auf dem Comal, einer gusseisernen Platte, die auf dem Grill glühend heiss wird. Oder dann gibt es Fisch in einem würzigen Sud aus der Alufolie. Zum Schluss kommen dann noch die Bananen in der Schale auf die Glut, die danach mit Honig bestrichen und mit Rum flambiert werden.
Gut ausgerüstet betreten wir nun auch für uns Neuland. Es geht in die Sierra de San Francisco, wo wir neben Pflanzen auch Höhlenmalereien sehen wollen. Wir kommen nur extrem langsam vorwärts, weil die Pflanzenwelt überwältigend ist und wir alle paar Hundert Meter wieder einen Fotostopp einlegen müssen. Mal sind es ganze Felder von rot und orange blühenden Ferokakteen (Ferocactus emoryi und Ferocactus peninsulae), dann ist es ein über und über mit knallig violetten Blüten übersäter Echinocereus engelmannii, der uns aus einer Wiese entgegenleuchtet. Oder blühende Yucca whipplei ssp. eremica, Felder von Agave cerulata ssp. subcerulata, dann die ersten Nolinas (Nolina beldingii), in den tiefen Canyons Palmen (Erythea armata) und hoch in den Felsen hängend Dudleya rubens zusammen mit grossen Polstern von dicht bedornten Mammillaria setispina. In der kleinen Ortschaft San Francisco de la Sierra müssen wir unseren Führer abholen, der sich als elfjähriger Junge entpuppt, der am liebsten alle seine Freunde auf die Spritzfahrt im Unimog mitgenommen hätte.
Auf jeden Fall wird er für die nächsten Tage der Boss sein, weil er in so einem aussergewöhnlichen Mobil mitfahren durfte. Nachdem wir im Dorfladen (Sortiment von Coladosen, Thunfischbüchsen, Crackers, Trinkwasser, Kekse, Zwiebeln, Kartoffeln, Seife und Toilettenpapier) 4 Kilogramm frischen Ziegenkäse erstanden haben (halbieren wollten sie den Laib partout nicht !), fahren wir bis zum Eingang der Höhle, die eigentlich nur ein überhängender Felsen ist. Unser Führer hat keinen blassen Schimmer, wer, warum oder wann die Malereien entstanden sind, dafür gibt es ja Schilder, auf denen einem alles erklärt wird. Seine Aufgabe besteht darin, uns ein Tor aufzuschliessen und so lange zu warten, bis wir alles gesehen haben, um hinter uns wieder zuzusperren. Die Bewilligung für zwei Fotoapparate, für die wir in San Ignacio bezahlt hatten, interessiert hier oben keinen (für's Stativ hätte man nochmals extra bezahlen müssen). Das clevere kleine Bürschchen ist danach zu faul, um zu Fuss ins Dorf zurückzugehen und erfindet allerlei Ausreden, weshalb wir ihn zurückfahren müssen. Erst will er mehr Trinkgeld (wir geben ihm gar keines, weil er gar nichts zu tun hatte). Danach meint er, alle anderen würden ihn auch immer zurückfahren. Dann versucht er es mit "ich bin noch zu klein" (wir kontern "aber Führer kannst Du schon sein !?"), und zum Schluss kommt sein schwerstes Argument: "Hier gibt es Berglöwen !" Nachdem er aber gestanden hat, dass er auch die Ziegen alleine einsammeln kann, überzeugt uns das Löwen-Argument auch nicht mehr gross. Als er endlich alleine abzieht, können wir danach in Ruhe in die Felsen klettern und die Dudleya rubens fotografieren. Bei den steilen Klippen nicht immer ein einfaches Unterfangen.
Für die Nacht finden wir einen schönen Campingplatz nahe einer in einen tiefen Canyon abfallenden Klippe. Zwischen den roten Lavabrocken sieht es aus wie in einem Sukkulentengarten, so dicht stehen hier die Pflanzen. Weil es etwas windig ist, baut Fredy das Zelt im Windschutz unseres Reifens auf, keine so tolle Idee, wie die beiden am nächsten Morgen feststellen müssen. Der Wind bläst unter dem Reifen andauernd feinen roten Staub hervor, der durch die Zeltwände diffundiert und innen alles mit einer feinen Schicht überzieht. Morgens knirscht es bei den beiden zwischen den Zähnen, Fredy schüttelt eine Menge Staub aus seinen Haaren und die Gesichter sind eher indianerartig eingefärbt.
Die letzte Etappe der Reise führt uns über Pisten von El Arco in die Bahía de los Angeles, zur Missionskirche San Borja und an die Pazifikküste nördlich von Guerrero Negro. Bei einem Tag Strandurlaub an der Playa San Rafael versenken wir den Unimog beim Parkversuch fast im tiefen Sand. Fredy bannt alles auf Film, was wir uns nach der ganzen Aufregung dann auch entspannt ansehen können. Das leichte Reisegepäck unserer Gäste wird nun durch Muscheln wieder aufgefüllt. Nachdem Martin auf einem kleinen Spaziergang eine goldfarbene Klapperschlange aufspürt, weichen Nesa und Fredy für eine Weile nicht mehr von unserer Seite und zucken bei jedem Rascheln eines Eidechschens erschreckt zusammen. Überhaupt haben die beiden eine grosse Liebe für die Flora der Wüste, mit der kriechenden Fauna können sie dagegen nicht so arg viel anfangen. Es ist schon eine reife Leistung, dass sie ihr Zelt auf dem Boden und nicht auf dem Unimogdach aufschlagen. Und nachts wandern sie für ein letztes Geschäftchen immer mit der Taschenlampe hinter die Büsche. Fredy baut jeden Tag eine perfekte Feuerstelle und sammelt Holz, immer mit dem unguten Gefühl, einem kriechenden Getier zu begegnen. Aber natürlich merken die Schlangen und Skorpione schon lange vorher, dass sich jemand nähert und verschwinden ungesehen. Hier am Strand haben wir das Glück, den beiden auch Delphine zeigen zu können. Ganz nah am Strand tauchen sie auf der Suche nach Fischen vorbei. Am Ende der Bucht wenden sie und kommen noch einmal vorbei. Bis Fredy sie durch den Sucher seiner Videokamera allerdings lokalisiert hat, sind sie schon lange wieder abgetaucht und erscheinen dann prustend und schnaufend ganz woanders wieder an der Oberfläche.
Im Inneren des Landes sind die Temperaturen schon sehr hochsommerlich heiss und man hält es nur noch draussen im Schatten eines Baumes oder Säulenkaktus aus. Sogar am Lagerfeuer kann man gemütlich im T-Shirt sitzen. Beim Eindunkeln ziehen sich auch die ab und zu sehr lästigen kleinen Fliegen (jejenes / gnats) zurück, die tagsüber von Feuchtigkeit angezogen werden und einem mit Vorliebe in die Ohren kriechen. In der Sierra San Borja hat es vor kurzem drei Tage lang geregnet, die sandigen Flächen sind übersät mit violett blühenden Sandverbenen, Agave shawii ssp. goldmaniana trägt auch schon dicke Blütenstände voller gelber Blüten, und die Blätter der Cirios (Idria bzw. Fouquieria columnaris) und vom Elephantenbaum (Pachycormus discolor) sind alle schon herbstlich gelb gefärbt. Der Nachteil des Regens sind dann aber auch besagte ekelhaften Fliegen, die einen nicht in Ruhe lassen, kaum verlässt man das Auto.
Am Pazifik bläst es auch wieder ganz ordentlich, doch wir können uns zwischen eine Gruppe von Palmen und Büschen stellen, die einen perfekten Windschutz darstellen. In der Ferne ziehen graue Wolken aus Westen heran und Nesa und Fredy rechnen schon mit dem Schlimmsten. Eine Nacht im Zelt mit Regen hätte ihnen gerade noch gefehlt. Doch wir können sie davon überzeugen, dass dies für den Pazifik eine ganz normale Sache ist.
Am zweitletzten Tag fahren wir nach Guerrero Negro und leisten uns dort den Luxus eines richtigen Campingplatzes mit heisser geräumiger Dusche. Als erstes erkundigen wir uns beim Busbahnhof nach dem Bus nach Loreto, den Nesa und Fredy am nächsten Tag nehmen müssen. Er fährt um 6 Uhr in der Früh los und soll um 12 Uhr in Loreto sein, das wären immer noch vier Stunden für Pannen, bis das Flugzeug nach La Paz geht. Fahrkarten kann man erst am nächsten Morgen kaufen, Platzprobleme gäbe es nie - wie beruhigend, unsere Gäste haben nämlich schon unruhige Nächte hinter sich, weil die Sache mit der mexikanischen Busfahrt doch nicht so ganz kalkulierbar ist. Danach sich die beiden mit ihren Taschen beschäftigt, die durch einige Bücher und sonstige Dinge, die wir hier nicht mehr brauchen, gefüllt werden. Abends laden sie uns zum Abschied ins Restaurant "Malarrimo", das beste Lokal am Platz, zum Essen ein. Wir feiern gebührend mit Margaritas und perfekt zubereitetem Fisch (was allerdings Knoblauchtoasts und Hörnlisalat in einem mexikanischen Restaurant als Beilage verloren haben, ist uns schleierhaft).
Der Wecker klingelt am nächsten Morgen brutal früh. Während Nesa und Fredy das Zelt abbauen und zusammenpacken, streichen wir als fürsorgliche Reiseleitung noch belegte Brötchen für die Busfahrt. Pünktlich stehen wir in der Dunkelheit am Busbahnhof, wo auch der ABC-Bus gleich einfährt. Er scheint schon ziemlich gut belegt zu sein... Am Fahrkartenschalter ist niemand zu sehen, der Chauffeur ist anderweitig beschäftigt. Als Nesa und Fredy vor lauter Nervosität nicht mehr stillstehen können, eröffnet uns der Chauffeur, dass im Bus kein Platz mehr frei sei. Empört fahre ich ihn an, dass er uns das auch früher hätte verklickern können und uns gestern versichert wurde, dass die beiden problemlos Platz finden würden. Ausserdem müssten sie auf einen Flieger in die Schweiz und würden im Moment keine Spässchen verstehen. Den Vorschlag, dass die beiden eben auf der Treppe mitfahren, findet er dann doch nicht so toll und plötzlich ändert er seine Meinung und meint, er hätte nun doch noch zwei Plätze gefunden. Uns fällt allen ein Stein vom Herzen und plötzlich können alle wieder lachen. In der vordersten Reihe sind noch zwei Plätze frei und etwas später gibt es sogar noch Platz für zwei junge Frauen mit einem Baby. Mit 5 Minuten Verspätung fährt der Bus in die Dunkelheit los.
Was macht die Reiseleitung ? Sie winkt und legt sich schnurstracks wieder ins Bett, um nach 18 Tagen endlich mal wieder richtig auszuschlafen !
April 2000
Julia Etter & Martin Kristen
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